„Im letzten Sommer in Liechtenstein“ lautet die Widmung, die Antonin Liehm (1924 – 2020) an Amos Vogel, „den amerikanischen Freund“ 1976 in seinen Essay Der östliche Sozialismus im Angesicht der modernen Welt schreibt. Amos Vogel und Antonin Liehm verbindet mehr…
Die Österreichische Post gibt mit 31.3.2022 eine Sondermarke im Wert von € 2,75 heraus, die dem Österreichischen Filmmuseum gewidmet ist. Die Sondermarke zeigt das markante Logo des Filmmuseums, das Fabelwesen Zyphius. Gertie Fröhlich hatte dieses Fantasietier in einer historischen Abhandlung…
„Wer Bunker baut, wirft Bomben“ kommentiert Amos Vogel die „Topographie des Terrors“ auf dem Prinz-Albrecht-Gelände in Berlin. Vogel hatte das Gelände um das ehemalige NS-Reichssicherheitshauptamt im Winter 1987 besucht. Die Mauer, die die Stadt teilte, bestand noch und er notierte…
Katharina Müllers Buch Haneke. Keine Biografie (2014) ist die bislang umfassendste Einzelstudie zu Werk und Erfolg des Filmemachers. Sie verwehrt sich den üblichen Interpretationen und nähert sich in minutiöser Recherchearbeit und über eine Vielzahl von Interviews der oftmals vorschnell etikettierten Erfolgsgeschichte…
Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen Michael Haneke und Alexander Horwath im Rahmen der Retrospektive “Robert Bresson” im Österreichischen Filmmuseum, März 2013. “Beim Splatterfilm oder beim Horrorfilm ist es ja so, dass das beeindrucken will, um mir letztendlich Spaß zu machen….
Anlässlich der Übergabe einiger Filme aus dem Eumig Museum (Wiener Neudorf) an das Österreichische Filmmuseum hat sich Vanessa Scharrer mit Ursula Seemann, Tochter von Karl Vockenhuber jr. und Mitglied des Fördervereins Eumig Museum, über diese Filme und die Geschichte von…
Vor 55 Jahren, im Dezember 1967, widmete Marcia ihrem Mann Amos Vogel die Neuerscheinung von David Kahns Geschichte der Geheimschrift. Kahns Buch The Code-Breakers erhebt den Anspruch, die erste umfassende Geschichte der geheimen Kommunikation von der Antike bis ins Weltraumzeitalter…
Amos Vogel Letztendlich erfordert die wachsende Fähigkeit zu “sehen” auch die Fähigkeit, sich selbst zu erkennen. Entwicklung findet statt, wenn Fehler als solche erkannt werden, wenn Kritik als berechtigt begriffen wird, wenn man sich neuen und fremden Einflüssen aussetzt, und…
12. Confusing Literary with Visual Critics / Die Verwechslung von literarischer mit visueller Kritik
Amos Vogel Die Bewegung braucht nicht irgendwelche Kritiker*innen, sondern insbesondere visuell orientierte Kritiker*innen. Die meisten der heutigen Rezensent*innen und Kritiker*innen kommen aus einer literarischen oder journalistischen Tradition. Sie sind klaren Erzählungen, Realismen oder Naturalismen sowie gehobenen und erkennbaren Gefühlen verpflichtet,…
Amos Vogel Ein aufschlussreicher Hinweis auf die Stagnation der amerikanischen Avantgarde findet sich darin, dass die meisten derjenigen, die gemeinhin als die besten Regisseure von heute gelten, Mitglieder der mittleren Generation sind, die erstmals im Cinema 16 zu sehen waren:…
Amos Vogel Der kommerzielle Erfolg eines einzigen Films, The Chelsea Girls, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Vertriebs- und Vorführprobleme der Avantgarde ungelöst sind. Berichte und Mund-zu-Mund-Propaganda über die vermeintliche Verderbtheit und den sexuellen Wagemut dieses Films sorgen automatisch für…
Amos Vogel Bekanntheit ist kein Beweis für Qualität; die große Aufmerksamkeit der Massenmedien ist keine Garantie für Bedeutung. Sie zeigt lediglich, dass der Avantgardefilm das Niveau einer marktfähigen Ware erreicht hat; er ist zur “Kopie” geworden. Denn die aggressive Anti-Establishment-Haltung…
8. Confusing Propagandists with Critics / Die Verwechslung von Propagandist*innen mit Kritiker*innen
Amos Vogel Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Publizist*innen und Propagandist*innen für die Entstehung dieser so oft zu Unrecht geschmähten und missachteten Bewegung von eminenter Bedeutung waren. Niemand wird bestreiten, dass sie erfolgreich zur Entstehung und Sichtbarkeit der…
Amos Vogel Es ist an der Zeit, dass das NAC einsieht, dass es so etwas wie einen schlechten Avantgardefilm gibt; dass es tatsächlich mehr schlechte als gute Avantgardefilme gibt; dass mindestens die Hälfte der derzeit gezeigten oder vertriebenen Filme schlecht…
Amos Vogel Die stolz verkündete Politik des NAC, jeden Streifen Film zu zeigen, zu verbreiten und zu verherrlichen, ist selbstzerstörerisch. Jede neue Person, die eine Kamera bekommt und daraufhin ein “Werk” fertigstellt, wird umgehend öffentlich vorgeführt und vertrieben. Auf diese…